Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Thomas Spang zu Nasa/Raumfahrt

Die Nasa beschreitet bei ihrer Rückkehr zur
bemannten Raumfahrt neue Wege. Statt selber Raketen, Kapseln oder
Weltraumgleiter zu bauen, beauftragt sie private Anbieter. Die müssen
sich verpflichten, bis 2017 Transporter für die Reise zur
Internationalen Weltraumstation ISS bereitstellen zu können. Dass
sich die Nasa dabei nicht allein an einen Raumfahrt-Oldtimer wie
Boeing bindet, sondern auch einen Newcomer wie SpaceX zum Zug kommen
lässt, ist eine kluge Entscheidung. In Zeiten knapper Kassen schlägt
die Nasa damit zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie fördert den
Wettbewerb um die bessere technische Lösung und senkt nachhaltig die
Kosten. Ganz nebenbei befreien sich die USA aus der Abhängigkeit von
Russland, das während der Ukraine-Krise damit drohte, es könnte seine
Taxi-Dienste zur ISS einstellen. 71 Millionen Dollar pro Sojus-Sitz
sind ohnehin ein stolzer Preis, der sehr viel besser in die
Entwicklung einheimischer Kapazitäten investiert ist.

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