Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu BMW: 1, 2, 3 oder 4? von Christine Hochreiter

Ganz früher einmal war ein BMW ein BMW, es gab
große und es gab kleinere. Inzwischen können die Fans der weiß-blauen
Premiummarke zwischen 25 verschiedenen Modellen wählen – mit Ziffern
von 1 bis 7 und verschiedenen Buchstaben. Damit will der
Automobilhersteller die Bedürfnisse unterschiedlicher Zielgruppen
passgenau erfüllen. Die Aufgabe der Ingenieure ist es, angesichts
dieser Modellschwemme, die Autos, deren Baukästen viele gleiche Teile
enthalten, so zu entwickeln, dass der Kunde noch Unterschiede sieht.
Zur Übersichtlichkeit trägt das allerdings nicht gerade bei. Wenn aus
einem 1er beispielsweise ein 2er wird und aus einem 3er ein 4er,
verwirrt das die (potenzielle) Kundschaft. Der neue
Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich zieht jetzt offensichtlich – zu
Recht – die Notbremse. In einem Interview kündigte er an, dass das
„Derivatewachstum“ praktisch abgeschlossen ist. In zwei Jahren werde
die Kurve der immer neuen BMW-Modelle deutlich abflachen. Für den
Wiedererkennungswert und die Imagebildung der bayerischen Edelmarke
sollte das kein Schaden sein.

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