Muckis zeigen gehört zum Geschäft. Der Auszug
der Kassenärzte aus den Verhandlungen ist nicht überraschend. Man
erklärt die Gespräche publikumswirksam für gescheitert, kündigt
jedoch gleich eine Fortführung an, um „Grundsätzliches“ zu klären.
Ein Paukenschlag? Nein, eine Drohkulisse! An deren Horizont
vorübergehende Praxisschließungen stehen – und das womöglich schon im
September. Die Ärzte machen Druck. Auf die Kassen und KVen wird dies
weniger Eindruck machen als auf die Patienten, die fürchten, in der
heißen Phase unzureichend versorgt zu werden. Panikmache könnte man
das auch nennen, damit sich die Patienten für die Ärzte stark machen.
Doch außer überflüssigem Geklapper wird hier nichts produziert. Die
Ansprüche der Ärzte sind für die finanziell meist schlechter
gestellten Patienten nicht einsichtig. Die Verzögerungstaktik bringt
keinen Vorteil. Im Gegenteil: Ärzte brauchen als selbständig
Wirtschaftende – mehr noch als Honorarsteigerungen um soundsoviel
Prozent – verlässliche Vertragsbedingungen, die für mehrere Jahre
Gültigkeit haben. Dies ist aber nur am Verhandlungstisch zu
erreichen, wenn man sitzen bleibt. Autorin: Susanne Wiedamann
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