Ganz gleich, wie sehr EU-Politiker auch mahnen,
Griechenland solle nun nicht den Fehler machen und von seinen 
Reformbemühungen abrücken: Die Tatsache, dass sich das Linksbündnis 
Syriza ernsthaft Chancen auf einen Sieg bei den Parlamentswahlen 
machen kann, ist ein Ausdruck des Willens der griechischen Wähler. 
Und die Politik der EU-Länder ist der Grund für ihren Unmut. Im 
Endeffekt stimmen die Griechen Ende Januar nicht nur über die Zukunft
ihres Landes ab, sondern auch über die EU. Das ist ihr gutes Recht 
und wer glaubt, sich jetzt mahnend zu Wort zu melden, sollte sich 
überlegen, was geschähe, würde sich das Ausland in Wahlen in seiner 
Heimat einmischen. Im Zweifel führt das zu Trotzreaktionen. Das 
freilich bedeutet nicht, dass die griechischen Wähler nicht genau 
überlegen müssen, wo sie ihr Kreuz machen. Massenarbeitslosigkeit 
verschwindet nicht über Nacht, auch nicht nach einem 
Regierungswechsel. Noch dazu nicht, wenn die Ursache in 
jahrzehntelanger Misswirtschaft liegen.
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