Noch vier Jahre, dann geben wir mehr als eine
Billion Euro für Sozialleistungen aus – eine kolossale Zahl.
Umgerechnet auf die Bundesbürger, könnte die Summe bald schon ein
Grundeinkommen abdecken. Aber: Trotz der imposanten Höhen der
Ausgaben kommt bei vielen Bedürftigen noch immer zu wenig an. Statt
Alarm zu schlagen, redet Andrea Nahles die Quote klein: Sie
vergleicht sie mit dem europäischen Schnitt. Und sie betont, die
Sozialausgaben seien seit 2011 „in etwa auf dem Niveau“ von knapp 30
Prozent des Bruttoinlandsprodukts geblieben. Wahr ist aber auch: Der
Trend weist nach oben, der Anteil am BIP steigt seit Jahren. Wahr ist
auch: Deutschland ist Vize-Weltmeister, wenn man die Steuer-und
Sozial-Lasten anschaut, die der Normalverdiener schultern muss. 49,4
Prozent des Durchschnittseinkommens werden abgezogen. Wer also wird
steigende Sozialausgaben künftig tragen? Weiter der Mittelstand, die
verlässliche Säule im staatlichen Sicherungssystem? Ein Paar
Doppelverdiener hat heute schon Mühe, sein Leben und etwa die
Betreuung für zwei Kinder zu finanzieren. Im September wird dieses
Paar gut überlegen, wem es seine Stimmen gibt.
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