Die „Swissleaks“ werfen ein Schlaglicht auf ein
kriminelles System: Mitarbeiter der zweitgrößten Bank der Welt haben
Steuerbetrug und das Reinwaschen blutig erwirtschafteten Geldes
jahrelang skrupellos gefördert. Nur: Empören werden sich darüber
wieder zu wenige Menschen. Dabei entgehen, vorsichtigen Schätzungen
zufolge, Staaten weltweit 175 Milliarden Euro jährlich, weil Menschen
Schwarzgeld in Steuerparadiesen bunkern. Es ist ein asozialer
Vorgang: Immer mehr Reiche finanzieren Schulen, Infrastruktur,
öffentliche Sicherheit nicht. Steuerbetrug und -vermeidung sind
Hauptgründe für die wachsende Ungleichheit auf der Welt. Diese
Entwicklung ist hundertmal gefährlicher als Hirngespinste wie die
„Islamisierung des Abendlandes“. Dieser Betrug an uns allen sollte
die Sorge sein, welche die Menschen auf die Straßen treibt – und die
Sorge, welche die Politik wirklich ernstnehmen muss.
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