von Christine Hochreiter, MZ
Wirtschaftsprofessor Hans-Werner Sinn ist das Gesicht des
Ifo-Instituts. Den Mann mit dem markanten Seemannsbart kennt nahezu
jeder, der sich nur halbwegs für Wirtschaft interessiert. Der
Münchner Ökonom steht für deutliche Worte und klare Positionen. Das
macht ihn nicht immer und überall beliebt. Schon gar nicht bei den
Politikern, die bisweilen konsequent gegen den Expertenrat handeln.
Die Warnungen vor den finanziellen Auswirkungen der
„Griechenland-Rettung“ haben sie jedenfalls bis dato in den Wind
geschlagen. Und nichts deutet daraufhin, dass sich das ändern wird.
Doch mit dieser Erfahrung ist Sinn nicht allein: In ihrem im November
vorgestellten Jahresgutachten hatten die Fünf Weisen die
Wirtschaftspolitik der großen Koalition zum Teil heftig kritisiert.
Damit war der Sachverständigenrat vor allem bei der SPD auf Unwillen
gestoßen. Generalsekretärin Yasmin Fahimi hatte sogar indirekt die
Existenzberechtigung des Beratungsgremiums infrage gestellt. „Wenn
die Bundesregierung die Weichen falsch stellt, ist es unser Job, dies
durch eine sorgfältige Analyse der Konsequenzen deutlich zu machen, „
so der Chef der Weisen, Christoph Schmidt. Also: Sagen was ist, und
was sich daraus entwickeln kann – wie es auch das Ifo tut. Wer am
Ende Recht hat, das wird die Geschichte zeigen.
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