Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zum Konsumklima

von Christine Hochreiter, MZ

Auf den ersten Blick klingt das grandios: Die Verbraucher befinden
sich aktuell in Hochstimmung. Für den Handel müsste das eigentlich
eine gute Nachricht sein. Doch schaut man einmal genauer hin, sollten
rote Warnlampen aufleuchten. Lassen wir die mobilen Endgeräte und
Unterhaltungselektronik einmal außen vor. Fakt ist: Viele Branchen,
die von der Ausgabenfreude der Bundesbürger profitieren und besonders
florieren, hängen an den Sparten Immobilien und Bau. Und deren Boom
hat wiederum auch viel damit zu tun, dass man angesichts von
Niedrigstzinsen auf der Bank fürs Sparen so gut wie nichts mehr
bekommt. Textilien zum Beispiel laufen schon lange schlecht –
zumindest im stationären Handel. Der Verweis auf das Wetter, das
nicht zur Kleidung in den Läden passt, zählt da als Ausrede nicht
mehr. Vielen Einzelhändlern fehlt es offensichtlich an
zukunftsträchtigen Konzepten. Und so mancher hat bislang keine
profunde Idee, wie er sich mit Service und Kreativität gegen die
immer mächtigere Konkurrenz im Internet stemmen kann. Schon heute
geben die Verbraucher jeden elften Euro online aus. Die Konsequenz:
Nur noch offline wird es schwer.

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