Ungünstiger hätte der Zeitpunkt für den
Börsengang kaum sein können. Die Aktienmärkte schwächeln seit Ende
August. Erschwerend hinzu kam zuletzt der Volkswagen-Konzern, der
Rauch aufwirbelte, weil der Autobauer den Ehrlichen unter den
Diesel-Entgiftern den Stinkefinger gezeigt hatte. Der Ausverkauf bei
VW zog die Notierungen der Mitbewerber Daimler und BMW gleich mit
nach unten. Und in der Folge auch die Zulieferer wie Bosch und
Continental. Mitten in diese trübe Suppe sprang nun Schaeffler.
Börsengang. Autozulieferer. Welch unglückliches Timing. Nachdem das
angebotene Paket zunächst deutlich enger geschnürt worden war, ist
der Start am Parkett noch einigermaßen akzeptabel gelungen. Zwar ist
Schaeffler bei weitem nicht so viele Schulden losgeworden wie
geplant. Aber immerhin wurde aus der Aktion keine peinliche
Bauchlandung. Das hätte die Perspektiven auf weitere
Finanzierungsrunden massiv getrübt. Das Geld braucht Schaeffler
dringend, auch wenn die Eigentümerfamilie in den Listen der reichsten
Deutschen auf dem Siegertreppchen steht. Die Schulden aus der
verunglückten Beteiligungsaktion an Conti müssen weg. Und in der
Autobranche sind ultrateure Investitionen in Forschung und
Entwicklung nötig. Die Elektromobilität gehört entscheidend mit dazu
– hier wollen und sollen Conti und Schaeffler eine wichtige Rolle
spielen.
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