Es sind Zahlen, die betroffen machen: Eine
Studie des Robert-Koch-Instituts belegt, dass es mittlerweile bei
jedem dritten deutschen Mädchen zwischen 14 und 17 Jahren Hinweise
auf eine Essstörung gibt. Schuld am Magerwahn ist vor allem die
Textilindustrie: Dünne Models zeigen sich in knallig-knapper
Sommermode. Sie verkaufen die Hoffnung auf das schlanke Glück. Erst
letzte Woche diskutierte die Branche auf der Berliner Fashion Week
wieder über ein Ende der Size-Zero-Hungerhaken. In Frankreich,
Italien, Spanien oder Deutschland haben sich Modeverbände eine
Selbstverpflichtung auferlegt, um spindeldürre Models zu verbannen.
Doch was nützen solche Initiativen, wenn Handel und Hersteller nicht
reagieren? Auf die Appelle müssen endlich Taten folgen, denn der Weg
ist lang. Zum einen muss sich das Angebot in den Geschäften
verändern. Gerade junge Frauen kaufen bei großen Ketten, wo es Trends
zu Schnäppchenpreisen gibt. Das Angebot orientiert sich an der
Laufstegmode und den Modelmaßen. Das ist gefährlich, denn im
grausamen Licht der Umkleide wird klar: Niemand passt in diese
zierlichen Bikinihöschen! Zum anderen prägen viele Designer falsche
Ideale. „Ich mag keine dicken Models auf dem Laufsteg. Aber ich
fürchte, es wird in Zukunft mehr von ihnen geben“, tönte Karl
Lagerfeld im britischen Fernsehen. Solange sich sogar prominente
Modeschaffende auf diese Weise äußern, reichen Kodizes nicht aus.
Israel hat das erkannt – und Magermodels per Gesetz verboten.
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