Das Gespräch mit einem Weisen macht nicht
dümmer – im Gegenteil – und es bestätigt vor allem ein vages Gefühl:
Die europäische Krise ist noch längst nicht beigelegt. Sie macht nur
keine Schlagzeilen mehr. Während sich in Deutschland die große
Koalition schon wieder im Klein-Klein der Tagespolitik und in
Verteilungskämpfen zu verheddern droht, kämpfen Staaten wie
Griechenland, Spanien oder Portugal um ihre Zukunft. Dafür dass sie
den Gürtel enger schnallen müssen, machen sie – meist unausgesprochen
– Europas Musterknaben verantwortlich. Dem geht es derzeit
hervorragend. Erst am Freitag hat die Ratingagentur Standard & Poor–s
der Bundesrepublik erneut ein Spitzenzeugnis ausgestellt. Die
Bonitätswächter aus den USA loben die hohe Wettbewerbsfähigkeit der
deutschen Wirtschaft – und auch die solide Haushaltspolitik. Wir
erinnern uns: Mitte des vergangenen Jahrzehnts war Deutschland noch
der kranke Mann Europas. Dann entwickelte sich die Bundesrepublik –
nicht zuletzt auch dank mutiger Reformen – zur Wachstumslokomotive.
Daher gilt: Die große Koalition darf das Rad nicht zurückdrehen.
Sonst verliert Deutschland im Rest Europas komplett an
Glaubwürdigkeit.
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