Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur Geburtenrate in EU-Krisenländern: Wertvoll logisch von Sebastian Heinrich

Nein, überraschend ist diese Studie nicht. Dass
die Geburtenrate in Europas Krisenländern deutlich sinkt, ist nur
allzu logisch. Es ist eine Konsequenz der Perspektivlosigkeit, die
einen Großteil der 20- bis 35-Jährigen dort tief deprimiert. Vor
allem in Südeuropa finden selbst Hochqualifizierte und Hochmotivierte
keine oder nur prekäre, mies bezahlte Jobs. Staatliche Hilfen wie
Kindergeld oder Elterngeld gibt es nicht oder nur in lächerlicher
Höhe. Und doch sind Studien wie diese wertvoll. Sie zeigen auf, wie
einschneidend für manche unserer europäischen Nachbarn diese Krise
ist – während sie Stammtische, Politiker, Medien hier im reichen
Deutschland meist nur dann bewegt, wenn es um Hilfsgelder in Richtung
Süden geht. Für Millionen Menschen dort ist diese Krise ein ständiger
Begleiter: Sie verursacht Existenzangst, Ausweglosigkeit, viel zu oft
sogar Hunger und bittere Armut. Daran sollte man hierzulande viel
öfter denken.

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