Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur Griechenland-Wahl: „Ein klares Jein“

Ist das ein guter Tag für die Eurozone? Die
Antwort ist ein klares Jein. Sicher, die Nea Dimokratia (ND) hat
allem Anschein nach gewonnen. Aber erstens hat sie das nicht klar,
sondern nur knapp. Und zweitens ist sie auf einen Koalitionspartner
angewiesen. Das lässt für die kommenden Tage nichts Gutes erahnen.
Eine Koalition der ND mit der zweitstärksten Kraft, dem Linksbündnis
Syriza, hat die ND abgelehnt. Aber selbst die sozialdemokratische
Pasok, die wahrscheinlich mit der ND koalieren will, hat ein
Dreierbündnis angeregt. Dahinter steckt die Erkenntnis, dass
Griechenland tief gespalten ist. Und es ist sicher, dass die Proteste
gegen den harten Sparkurs, den die EU diktiert, weitergehen werden.
Will Brüssel ein Ende des griechischen Trauerspiels, wird nichts
anderes übrigbleiben, als die Daumenschrauben zu lockern. Erst dann
dürfte Ruhe einkehren in Griechenland. Dass Brüssel damit nachgibt,
ist ein hoher Preis. Der andere aber ist der Austritt Griechenlands
aus der Eurozone. Und der wird noch viel teurer werden. Autor:
Christian Kucznierz

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