Auf dem SPD-Parteitag vor gut einem Vierteljahr
in Leipzig war die Lockerung, die Sigmar Gabriel gegenüber der 
Linkspartei vollzog, fast noch eine Sensation. Nun hat die neue 
Generalsekretärin Yasmin Fahimi nachgelegt. Die SPD werde notfalls 
auch Linke zu Ministerpräsidenten wählen. In gleich drei ostdeutschen
Ländern werden in diesem Herbst neue Landtage gewählt. In Thüringen 
etwa stehen, aus Sicht der Linken, die Chancen gar nicht schlecht, 
den ersten Regierungschef in einem deutschen Bundesland zu stellen. 
Im 25. Jahr nach dem Mauerfall sind die politischen Erben der SED 
offenbar wieder salonfähig. SPD und Grüne brauchen die ganz Linke, um
ihre Machtoption aufrecht zu erhalten: im Bund, wo Union und SPD eher
notgedrungen zusammen regieren, und in Ländern, in denen die Linke 
eine nennenswerte Rolle spielt. Vize-Kanzler Gabriel scheint es nicht
unrecht, immer wieder mit ganz links zu spielen. Schon heute hätte 
Rot-Grün-Rot eine Mehrheit im Bundestag – und könnte Gabriel zum 
Kanzler machen.
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