Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur Piratenpartei

von Christine Schröpf, MZ

Trotz Wahlpleiten in Serie: Es ist noch zu früh, die Piraten
politisch totzusagen. Die Pragmatiker in der Partei bündeln gerade
ihre Kräfte. Bei der Landesvorsitzenden Nicole Britz und Bundeschef
Stefan Körner ist der unbedingte Willen zu spüren, die Piraten aus
dem Tief zu holen. Neu ist, dass langsam auch bei vielen Mitglieder
die Einsicht gereift ist, dass Professionalisierung zwingend nötig
ist. Destruktive Quertreiber gibt es aber immer noch. Welcher Teufel
hat wohl die Niederbayern geritten, beim Bezirksparteitag die
Öffentlichkeit samt des Bundesvorsitzenden vom Treffen
auszuschließen? Eine Partei ist kein Geheimbund. Brix benennt die
Schwachstellen unverblümt. Es bleibt auch keine Zeit für
diplomatisches Gesäusel. Sonst verpatzen die Piraten ihre letzte
Chance. Das Experiment einer neuen, basisdemokratischen Partei mit
unkompliziertem Zugang für Politikinteressierte wäre gescheitert.
Schwierig wird es auf jeden Fall. Der Einzug in viele Parlamente
wurde aus eigener Schuld verpasst. Nun segeln die Piraten vielerorts
jenseits der öffentlichen Wahrnehmungsschwelle.

Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de