Was dem einen ein Hochgenuss ist, das bekommt
dem anderen gar nicht. Was beim Essen und Trinken gilt, sollte auch
beim Übergang vom Arbeitsleben in den Ruhestand bedacht werden.
Einheitsbrei wird den vielfältigen individuellen Biografien nicht
gerecht. Wer jahrzehntelang auf dem Bau geschuftet hat oder ebenso
lange Kinder unterrichtete, der ist häufig lange vor Erreichen des
gesetzlichen Renteneintrittsalters kaputt, körperlich und/oder
psychisch. In den Ohren dieser Menschen müssen platte Forderungen
nach der Rente mit 70 wie Hohn klingen. Sie sind lebensfremd. Wer
sich jedoch mit 65 Jahren noch putzmunter und leistungsfähig fühlt,
warum sollte der nicht freiwillig weiterarbeiten können? Auch so
könnte das grassierende Fachkräfte-Problem, unter dem die Wirtschaft
wegen zu wenig Nachwuchs leidet, zumindest etwas gemildert werden.
Flexiblere, maßgeschneiderte Übergänge von der Arbeit in die Rente
sollten möglich gemacht werden. Verlangt wird mehr Lebensnähe.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de
Weitere Informationen unter:
http://