Egal, ob ein Anstieg von 520 Prozent der
Lehrerarbeitslosigkeit im Sommer nur ein rein statistisches Phänomen
ist, oder ob dahinter knallhartes Kalkül der Bundesländer steckt, um
Kosten zu sparen: Die Situation, in der sich viele junge Pädagogen
befinden, unterscheidet sich eben kaum noch von der anderer
Hochschulabsolventen, die sich von einem zum anderen befristeten Job
hangeln und oft nicht wissen, wie es weitergehen soll. Dass diese
Entwicklung nun auch im öffentlichen Dienst Einzug erhält, der
eigentlich als Vorbild vorangehen sollte, muss man nicht gutheißen –
aber warum sollten Lehrer unbedingt anders behandelt werden müssen
als Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft? Die Regeln, die der
Freistaat vorgibt, sind klar: Wer in den Staatsdienst will, muss gute
Noten haben – wer schlechter abgeschnitten hat, kommt auf die
Warteliste. In welchem Unternehmen gibt es solche Zustände? In
keinem. Und kaum ein Unternehmen kann heutzutage noch so ein
Überangebot an hoch qualifizierten und motivierten Bewerbern
vorweisen. Zum Glück. Natürlich brauchen auch junge Lehrer eine
Perspektive und Sicherheit – aber die brauchen andere junge Menschen
auch: Allerdings können die nur sich selbst in die Pflicht nehmen –
und nicht den Staat.
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