Es ist ja erfreulich, wenn der
Bundesbeauftragte für den Zivildienst zufrieden ist mit den
bisherigen Zahlen für den Bundesfreiwilligendienst. Andererseits
bleibt ihm auch nichts anderes als Optimismus. Schließlich befindet
sich Deutschland seit dem Aussetzen des Wehrdiensts – und damit auch
des Zivildienstes – in einer Art Langzeitexperiment. Es geht dabei um
die Frage: Wie sozial sind die Deutschen wirklich? Denn es ist
vielleicht doch eine hehre Vorstellung, dass sich eine große Zahl
junger Schulabsolventen lieber in Altenheimen, Krankenhäusern und
anderen sozialen Einrichtungen für die Allgemeinheit verdient macht,
anstatt sich vielleicht einfach mal auf die faule Haut zu legen. Oder
um die Welt zu reisen (man möchte ihnen beides auch gar nicht
verdenken). Oder sich mit Blick auf die künftige Karriere um ein
(hoffentlich auch bezahltes) Praktikum zu kümmern. Die 8000
Freiwilligen, die sich nun in den ersten zwei Monaten gemeldet haben,
machen aber Mut. Weil der Dienst an der Gemeinschaft etwas wirklich
Gutes ist. Auch für die Dienstleistenden selbst. Kaum einer, der
einst Zivi war, wird im Rückblick nicht sagen, dass ihm die Zeit
nichts für sein Leben mitgegeben hat.
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