Von Sebastian Heinrich
Den Hardlinern in Sachen Drogenpolitik gehen die Argumente aus.
Dass die Kriminalisierung von Drogenkonsumenten den
Rauschgiftverbrauch nicht senkt, untermauern immer neue
Untersuchungen. Weltweit wird vielerorts der Konsum von Cannabis
legalisiert. Es ist an der Zeit, dass Deutschland nachzieht – und
Politiker ihre ideologischen Scheuklappen ablegen. Vor allem im
repressiven Bayern, wo man auf der anderen Seite stets seinen Stolz
auf Rauschmittel aus Hopfen und Malz betont. Nur, wenn der Staat den
Verkauf von Marihuana und Haschisch zulässt, kann er das Geschäft
damit wirklich kontrollieren. Er kann festlegen, wo Rauschmittel
verkauft werden, wer sie beziehen darf und überwachen, dass keine
hochgefährlichen Zusatzstoffe beigemischt werden. Damit würde der
Staat die Gesundheit der Konsumenten schützen – in Deutschland sind
das schätzungsweise zwei bis vier Millionen Menschen. Einen Verlierer
gäbe es freilich: die Organisierte Kriminalität. Sie verlöre ihr
Monopol über den Handel mit weichen Drogen. Und statt ihrer würde die
Allgemeinheit daran verdienen – über Steuern. So, wie das heute schon
bei Schnaps und Tabak passiert.
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