Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel von Sebastian Heinrich zu Europa: „Mitmachen statt Meckern“

Das Image der EU ist weiter miserabel,
europafeindliche Politiker sind erfolgreich wie nie. An dieser Misere
gibt es mehrere Schuldige: nationale Politiker, die in europäischen
Gremien für Gesetze stimmen, die sie dann vor ihren Wählern
verteufeln und die Schuld auf Brüssel schieben. Aber natürlich auch
die EU selbst. Durch das kompromisslose Bestehen auf ihrer rigiden
Sparpolitik hat Europa bei den sozial abgestürzten Menschen in
Südeuropa viel Hass auf sich gezogen. Eine inhumane, von nationalen
Egoismen bestimmte Flüchtlingspolitik lässt Europa kaltherzig und
verlogen erscheinen. Und weil viele Prozesse in den EU-Institutionen
kompliziert und intransparent erscheinen, misstrauen ihr die Bürger
weiter. Europa muss darauf reagieren, muss näher an die Bürger rücken
Die Entscheidung der neuen Kommission, alle Vertreter mit Lobbyisten
öffentlich zu machen, geht in die richtige Richtung. Nationale
Politiker müssen endlich ehrlich sein – und Verantwortung übernehmen
für das, was sie in Brüssel mitentscheiden. Dann werden auch immer
mehr Bürger begreifen, dass auch sie viel für ein besseres Europa tun
können: indem sie mitmachen, statt zu meckern.

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