Mittelbayerische Zeitung: Mittelbayerische Zeitung (Regensburg) zu Arbeitslosenzahlen

von Bernhard Fleischmann, MZ

Die gute Nachricht zuerst: Mit einer Arbeitslosenquote von 6,6
Prozent steht Deutschland vergleichsweise gesund da. Griechenland
27,9 Prozent, Spanien 26,2 Prozent – von solchen katastrophalen
Zahlen sind wir weit entfernt; von einem „Alles-in-Butter“-Status
allerdings ebenso. Denn wenn man die jahreszeitlich üblichen
Schwankungen herausrechnet, ist die Zahl der Arbeitslosen um 25 000
gestiegen. Vom jahrelangen Trend sinkender Arbeitslosigkeit haben wir
uns bereits seit vielen Monaten verabschiedet. Bei Lichte betrachtet,
ist die September-Bilanz 2013 die mit der schwächsten Entwicklung
seit mehr als vier Jahren. Klar – wenn die Konjunktur in fast ganz
Europa schwächelt, dann wirkt sich das in einer extrem exportlastigen
Wirtschaft eben aus. Unklar ist hingegen, ob das ein vorübergehender
Dämpfer ist oder ob sich die Großwetterlage hin zu Herbst oder gar
Winter entwickelt. Alarmierend sind die jüngsten Daten noch nicht,
aber sie gemahnen zur Wachsamkeit. Sie werden auf jeden Fall im Zuge
der Koalitionsverhandlungen Diskussionen, etwa um den Mindestlohn,
befeuern – ein Thema, das wir endlich mal grundsätzlich klären
sollten.

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