von Reinhard Zweigler, MZ
Wolfgang Schäuble ist keiner, der einen Satz mal eben so hinwirft
und sich dann über die Reaktionen wundert. Seit einer Woche
diskutiert die Politik aufgeregt über seine Ankündigung eines
weiteren Euro-Hilfsprogramms für Athen, dass das bis Ende 2014
laufende ablösen soll. Die Aufregung um Schäubles Satz ist jedoch
künstlich und wohl nur mit dem Wahlkampf zu erklären. In der Sache
ist sie ein alter Hut. Sie entspricht der Beschlusslage der
Euro-Finanzminister von Ende 2012. Im Kern geht es Schäuble jedoch
nicht um das Verkünden einer alten Nachricht vor aufgeregter Kulisse,
sondern er schießt Sperrfeuer gegen eine erneute Entschuldung
Griechenlands. Ein solcher Schuldenschnitt käme die
Euro-Gläubigerländer teuer zu stehen. Allen voran Deutschland, das
mit 27 Prozent haftet. An dieser Stelle droht wirklich Ungemach.
Sollten die bisherigen Kredite für Athen „verpuffen“, kämen die
Euro-Staaten nicht um einen Schuldenerlass umhin.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de
Weitere Informationen unter:
http://