Von Reinhard Zweigler
Vor einem Jahr flogen die Morde der rechtsextremistischen NSU auf.
Bis dahin war es unvorstellbar, dass ein Neonazi-Trio unentdeckt eine
blutige Spur von Mord und Terror durch Deutschland würde ziehen
können. Unvorstellbar für die meisten Sicherheitsbehörden, die von
Rechts keine Gefahr vermuteten. Unvorstellbar ist jedoch auch die
Schlamperei seit der Aufdeckung der Terrorzelle. Wichtige Akten
wurden geschreddert, es wurde getrickst, verheimlicht und vertuscht.
Die zahlreichen Untersuchungsgremien haben eine gewaltige Arbeit zu
erledigen. Der Fall des Nationalsozialistischen Untergrunds wuchs
sich zum größten Desaster der Sicherheitsbehörden in der Geschichte
der Bundesrepublik aus. Davon haben sich die Dienste bis heute nicht
erholt, Konsequenzen werden nur zögerlich gezogen. Es ist eine
Geschichte der Schande und des Versagens. Wenigstens hat die
Bundesanwaltschaft nun Anklage gegen die noch lebende
Hauptverdächtige des Mord-Trios, Beate Zschäpe, erhoben. Material für
ein Verbot der rechtsextremen NPD allerdings gibt der Fall NSU nicht
her.
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