Thomas de Maizière hat so gar nichts von der
großen Attitüde seines Vorgängers Karl-Theodor zu Guttenberg, der als
politischer Senkrechtstarter rasch die politischen Höhen und die
Spalten der Klatschpresse erreichte – und wenig später schmachvoll
abstürzte. De Maizière, der Nachfahre hugenottischer Einwanderer, ist
eher der spröde, preußisch-korrekte Pflichtmensch mit dem Hang zu
feiner Ironie, statt strahlender Medienheld. Aber wahrscheinlich
braucht die reformbedürftige Bundeswehr jetzt genau solch einen Mann
für die anstehende Kärrnerarbeit. Bei Angela Merkel, die de Maizière
vor sechs Jahren aus Dresden ins Kanzleramt holte, war er der Mann,
der im Hintergrund auch unangenehme Themen möglichst geräuschlos
bearbeitete. Mit der Reform der Bundeswehr kann und muss de Maizière
sein Meisterstück abliefern. Und der größte Brocken, die Umsetzung
bis hin zur Schließung von Standorten, steht noch aus.
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