Von Christian Kucznierz
Eine schnelle Lösung für Syrien kann es nicht mehr geben. Ein
militärisches Eingreifen der internationalen Staatengemeinschaft ist
nicht möglich, solange Russland an seinem Nein festhält. Die USA
werden sich nicht in einen neuen Krieg hineinziehen lassen –
schließlich ist Wahlkampf. Ohne die aktive Unterstützung der
Vereinigten Staaten aber wird es auch kein Engreifen einzelner
Staaten geben. Außerdem könnte eine Militäraktion wie eine brennende
Lunte am Pulverfass Nahost wirken. Eine Lösung nach Vorbild des
Jemen, also eine Vermittlung, an deren Ende Assad außer Landes
gebracht wird, scheint kaum noch möglich. Das Assad-Regime und die
Rebellen werden nicht mehr an einen Tisch zu bekommen sein. Dem
Westen bleibt nichts anderes übrig, als für die Zeit nach Assad
Vorkehrungen zu treffen. Denn soviel steht fest: Nach diesem Krieg
ist er entweder tot, geflohen oder wird seinen Platz freimachen
müssen. Ein Gewaltherrscher, der sein Volk massakrieren lässt, wird
für keinen Staat mehr als Ansprechpartner akzeptiert werden. Und der
Westen muss sich darauf einstellen, für die nächste Zeit einen
weiteren gescheiterten Staat in der Region zu haben.
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