Die Türkei hält die Grenze zu Syrien offen,
rettet so tausende Menschen aus den brutalen Fängen des
Assad-Regimes. Premier Erdogan wendet sich von einstigen Partnern ab
und fordert sie auf, die Gewalt einzustellen, predigt Demokratie und
Menschenrechte. Das macht Erdogan nicht aus reiner Nächstenliebe.
Vielmehr zeigt der Premier damit eines: Er will die Türkei als
Führungsmacht positionieren und die Region nach der arabischen
Revolution mitgestalten. Die Türkei als Gestalter und
Stabilitätsfaktor – damit macht sich Erdogan natürlich auch (noch)
interessant(er) für die EU, die das beitrittswillige Land in der
Vergangenheit immer wieder abblitzen ließ und es so nicht zuletzt
auch dazu brachte, sich in Richtung Syrien, Libyen und Iran zu
orientieren. Die Türkei zeigt gerade, dass sie die ihr vielfach
zugeschriebene Brückenfunktion zwischen Ost und West durchaus
einnehmen kann. Das sollte die EU honorieren.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de