Von Patricia Dudeck
Führerscheintourismus wird dann ein Problem, wenn Menschen, die
aus gesundheitlichen oder psychologischen Gründen nicht mehr ans
Steuer gehören, doch zu einer Fahrerlaubnis kommen. Daher ist es
nachvollziehbar, dass die deutschen Behörden sich die Entscheidung
über die Wiedervergabe der Fahrerlaubnis nicht gerne aus der Hand
nehmen lassen. Deutschland pochte bei der Verhandlung auf eine
bessere Vernetzung und Zusammenarbeit der europäischen
Führerscheinbehörden, für die Sicherheit auf Europas Straßen. Eine
gute Idee. Vernetzen sich doch derzeit immer mehr nationale Behörden
in der EU, um gemeinsam für mehr Sicherheit vorzugehen. Europa würde
wohl davon profitieren, wenn die Verkehrstauglichkeit der Fahrer von
dem Land beurteilt wird, das zuletzt den Führerschein ausstellte.
Besonders wenn es dort schon Probleme gab. Sobald dieses das Okay zur
Fahrerlaubnis gibt, soll es dem Bürger freigestellt bleiben, wo er
seinen Führerschein nachmacht. Ansonsten bleibt bei aller
Freiheitsliebe der fade Nachgeschmack eines Verdachts, dass jemand,
der andere Verkehrsteilnehmer schon einmal gefährdet hat, durchaus
sinnvolle Regeln seines eigenen Landes geschickt umfahren kann.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de
Weitere Informationen unter:
http://