Den Niedergangsszenerien von Donald Trump und
Co. entgegnet Barack Obama mit seiner Variante eines „neuen Morgens
in Amerika“. So sehr sich der Amtsinhaber damit brüsten darf, die
Weltwirtschaft 2009 vom Absturz in den Abgrund einer großen
Depression gerettet und die erste allgemeine Krankenversicherung
eingeführt zu haben, so gemischt fällt seine außenpolitische Bilanz
aus. Nach den Übertreibungen, Fehleinschätzungen und
Cowboy-Mentalität der Sicherheitspolitik seines Vorgängers George W.
Bush war die abwägende Zurückhaltung Obamas zunächst erfrischend. Und
gemessen an den Parolen Trump und Co. ist der Zugang des Amtsinhabers
von Vernunft geprägt. Was aber auch in dieser
„State-of-the-Union“-Rede fehlte, war ein Gefühl der Dringlichkeit,
das Pulverfass im Mittleren Osten zu entschärfen und die Bedrohung
durch den IS-Terrorismus zu minimieren. Obama tut oft das Richtige,
schafft es aber nicht, seine Politik zu verkaufen. Damit trägt er zu
einem Gefühl der Unsicherheit bei. Nicht nur im eigenen Land, sondern
auch auf der Weltbühne.
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