Mittelbayerische Zeitung: Utopie contra Umsatz

Von Roman Hiendlmaier

Es ist nicht weniger als das größte Projekt der Welt: Bis 2050
sollen gigantische Windparks und Solaranlagen in Nordafrika, im Nahen
Osten und in Südeuropa den Strombedarf vor Ort – und in Teilen von
Europa decken. Ein Plan, der die Welt verändern kann. Das Problem
ist, dass trotz jahrelanger akribisch-deutscher Planung – die
Zentrale sitzt in München – es an Problemen nur so wimmelt,
technischen wie politischen. Mit Siemens macht sich nun auch noch ein
Leuchtturm der deutschen Wirtschaft aus dem Staub. Konzernchef
Löscher will sparen und da ist für umsatzarme Utopien kein Platz.
Andere denken da anders, die Chinesen zum Beispiel. Sie fokussieren
sich auf die Chancen dieses einmaligen Projekts – technisch wie
politisch. Wessen Strategie sich am Ende die richtige ist, ist heute
noch offen – zu vage sind die Perspektiven. Wenn am Ende aber die
Visionäre triumphieren, und die Chinesen an Bord sind, kann das den
Zauderern und Zögerern noch teuer zu stehen kommen, nicht nur denen
in den Chefetagen von Siemens.

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