Mittelbayerische Zeitung: Zum kostenlosen WLAN in der Schweiz: Digitale Diaspora

von Christine Strasser, mz

Dass ein Digital Native in Verzückung gerät, wenn er durch eine
Schweizer Innenstadt schlendert, ist ein schlechtes Zeichen. Denn mit
jedem Schritt kommt der Spaziergänger der Erkenntnis näher, dass in
Deutschland die viel beschworene Datenautobahn bislang allenfalls ein
Feldweg ist. Dafür sind die kostenlosen kommunalen WLAN-Zonen nur ein
Beispiel. Während in der Schweiz selbst Bewohner einer Alp schnell im
Internet surfen, warten in Deutschland noch unzählige Mittelständler
auf das großspurig versprochene High-Speed-Internet. In jedem vierten
Haushalt in Deutschland gibt es laut infas-Telekommunikationsmonitor
noch keinen Internetanschluss. Wettbewerb um eine flächendeckende
Breitbandversorgung? Fehlanzeige! Die Telekom wollte bis Ende 2011
gerade einmal 160 000 Haushalte ans Glasfasernetz anschließen. Im
europäischen Vergleich ist das ein Witz. Von einem „Universaldienst“
ist die Bundesrepublik in Sachen Internet weit entfernt. Der Markt
versagt, deshalb muss die Politik Druck machen. Deutschland braucht
eine Verpflichtung zum Breitbandausbau und das schnell.

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