Mittelbayerische Zeitung: Zum Satellitennavigationssystem Galileo

Das Gezerre um Galileo gleicht einem
Trauerspiel. Seit Jahren müht sich Europa ab, sein
Satellitennavigationssystem aufzubauen, und kommt dabei kaum voran.
Ob Kosten oder Aufbauzeit: Alles scheint bei Galileo aus den Fugen zu
geraten. Dabei braucht Europa Galileo, um sich aus der Abhängigkeit
vom US-System GPS zu befreien. Es geht auch darum, die
Eigenständigkeit des Wirtschaftsraumes zu schützen. Bis zum Jahr 2019
wird es dauern, bis Galileo komplett in Betrieb genommen werden kann.
Dabei unterzeichnete die Union schon 2004 ein Rahmenabkommen mit der
Europäischen Weltraumagentur. Und nun steigen mit jedem Jahr die
Entwicklungskosten. Auf eine fundierte Begründung dieser
Kostenexplosion warten die Mitgliedsstaaten seit Wochen vergeblich.
Hier muss Brüssel endlich Antworten liefern. Da die Staaten das
System wollen, werden sie am Ende die Zeche bezahlen müssen. Alles
andere wäre mit Blick auf bisherige Investitionen sowieso
unverantwortlich. Die Wichtigkeit, über ein eigenes System zu
verfügen haben Russland und China längst erkannt. Die EU darf den
Anschluss nicht verlieren.

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