SPD und Grüne haben gefordert, afghanischen 
Mitarbeitern der Bundeswehr in Deutschland Schutz zu gewähren, wenn 
sie sich nach dem Abzug 2014 von den Taliban bedroht fühlen. „Ich 
sehe eindeutig eine Verantwortung Deutschlands, den afghanischen 
Mitarbeitern der Bundeswehr bei uns Schutz zu gewähren, wenn sie in 
Afghanistan gefährdet sind“, sagte der verteidigungspolitische 
Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold, der in Halle 
erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Montag-Ausgabe). „Man kann 
sie nach dem Abzug nicht einfach sich selbst überlassen. Das wäre 
unmenschlich.“ Der sicherheitspolitische Sprecher der grünen 
Bundestagsfraktion, Omid Nouripour, erklärte: „Nicht nur die 
Übersetzer sind in Lebensgefahr, wenn die Bundeswehr raus ist, 
sondern auch die Fahrer. Die Bundesregierung muss dringend sagen, was
sie mit ihnen vorhat. Den größten Schutz hätten diese Menschen, wenn 
sie nach Deutschland kämen.“ Nouripour schätzt die Zahl der 
Betroffenen auf bis zu 3000. Allein in Mazar-i-Sharif sind 150 
Übersetzer beschäftigt. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums 
betonte gegenüber der „Mitteldeutschen Zeitung“ hingegen, es sei nach
gegenwärtigem Kenntnisstand unnötig, ihnen Asyl zu gewähren: „Für uns
ist das zurzeit kein Thema. Denn wir wollen bis 2014 ein sicheres 
Umfeld für alle.“ Nach einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen 
Zeitung“ vom Samstag haben einige afghanische Übersetzer in einer 
Petition an die Bundeswehr um Arbeitserlaubnis für Deutschland 
gebeten.
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