Mitteldeutsche Zeitung: Agrar Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister Aeikens (CDU) warnt vor Kürzung der EU-Subventionen für die Landwirtschaft

Sachsen-Anhalt könnte zur Verliererregion werden,
wenn die EU ihre Direktzahlungen an die Bauern kürzt. Diese
Befürchtung äußerte Landesagrarminister Hermann Onko Aeikens (CDU) in
einem Gespräch mit der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung
(Samstag). „Wenn jetzt keiner mehr als 300.000 Euro im Jahr erhält,
wird es kreuzgefährlich“. so Aeikens. „Wir sind eine Region mit einer
für Mitteleuropa einzigartigen Ballung von landwirtschaftlichen
Großbetrieben. Unsere Region würde wegen der großteiligen
Landwirtschaft durch die Kürzungen am meisten leiden.“ Auch gebe es
hier höhere Produktionsauflagen als in anderen Teilen der Welt.

In der von der EU angebotenen Erstattung von Lohnkosten sieht
Aeikens keine echte Alternative. Eher fürchtet der Minister eine
„furchtbare Bürokratie“. „Selbst wenn die Erstattung der Lohnzahlung
kommt und funktioniert, hilft uns das in Sachsen-Anhalt nicht
weiter“, so der Politiker. „Unsere Großbetriebe wirtschaften mit
wenig Personal.“ Aeikens bedauert zudem, dass innerhalb der deutschen
Landesagrarminister auch der Konsens verloren gegangen ist. „Die
Grünen-Kollegen sind näher bei den Vorstellungen der EU-Kommission.
Auch der bayerische Kollege ist uns von der Fahne gegangen. Das ist
enttäuschend und stärkt in den Verhandlungen mit Brüssel leider die
Position von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner nicht“,
bemängelt er. Um die EU stärker für das Thema zu sensibilisieren,
will Aeikens den zuständigen EU-Kommissar Dacian Ciolos nach
Sachsen-Anhalt einladen. „Ich habe auch schon ein Signal aus Brüssel
bekommen, dass er dazu bereit ist. Ich hoffe, dass wir mit ihm noch
zu anderen Lösungen kommen.“

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Hartmut Augustin
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