Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff
(CDU) hält die wirtschaftliche Lage von Arbeitslosen heute für
besser als die von Arbeitnehmern in der DDR. „Objektiv sind auch
Langzeitarbeitslose in Deutschland besser abgesichert als überall
sonst auf der Welt“, sagte Haseloff der in Halle erscheinenden
Mitteldeutschen Zeitung (Donnerstagausgabe). Für seine eigene Familie
habe er sein letztes Einkommen in der DDR einmal auf die heutigen
Verhältnisse gerechnet. „Da lagen meine Frau und ich als Akademiker
mit zwei Kindern bei 82 Prozent des heutigen Hartz IV“, sagte
Haseloff. Der Regierungschef räumte allerdings ein, man könne
Langzeitarbeitslose „nicht nur darauf verweisen, dass sie
formal-materiell besser leben als in der DDR“. Das helfe den
Betroffenen nicht weiter, da es ihnen an Anerkennung und sozialer
Integration fehle. „Das Gefühl, staatlich alimentiert zu sein und
nicht benötigt zu werden, ist eine ungeheure Belastung.“ Deshalb
dürfe der Staat im Bemühen nicht nachlassen, jeden Erwerbslosen in
einen Job zu vermitteln. Die aktuellen schlechten Nachrichten von
drohendem Stellenabbau bei Firmen wie Crystalox, Schiess oder
Schäfers sind aus Sicht des Regierungschefs kein Ausdruck einer
allgemeinen Verschlechterung am Arbeitsmarkt. „Die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist im Großen und Ganzen
stabil“, sagte Haseloff.
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