Der stellvertretende Vorsitzende der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Fuchs, hat die CDU-Führung
aufgefordert, aus dem jüngst geäußerten Unmut der Parteibasis gegen
den Atomausstiegskurs Konsequenzen zu ziehen. „Wenn die Vertreter
der Kreisverbände Bedenken äußern, dann kann man die nicht einfach so
vom Tisch wischen“, sagte er der in Halle erscheinenden
„Mitteldeutschen Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe). „Das muss man ernst
nehmen. Ich nehme meine Parteifreunde jedenfalls ernst. Was die
gesagt haben, war ja kein dummes Zeug.“ Fuchs sieht angesichts des
geplanten Umstiegs auf erneuerbare Energien Probleme beim Leitungsbau
und bei den Speicherkapazitäten. Auch warnt er vor einer Abhängigkeit
von Strom aus dem Ausland. „Wir müssen erstens die Leute mitnehmen
und zweitens dafür sorgen, dass der Atomausstieg technisch umsetzbar
ist“, mahnte der CDU-Politiker. „Denn wir brauchen ja nun einmal
Strom. Und wir brauchen ja so eine Veranstaltung nicht zu machen,
wenn wir uns nicht anhören, was die Leute wollen.“ Am Montagabend
waren rund 300 Parteifunktionäre ins Konrad-Adenauer-Haus gekommen,
um mit CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe, Bundesumweltminister
Norbert Röttgen und Kanzleramtsminister Ronald Pofalla zu
diskutieren. Die überwiegende Mehrheit der 32 Redner lehnte einen
übereilten Atomausstieg ab und warnte vor zu viel Hektik bei der
Realisierung.
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Hartmut Augustin
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