Mitteldeutsche Zeitung: Bauhausdirektor Oswalt: Dünn besiedelte Gebiete aus der Daseinsvorsorge herausnehmen

Philipp Oswalt, Direktor der Stiftung Bauhaus, hält
es für sinnvoll, dünn besiedelte ländliche Gebiete aus der
klassischen Daseinsvorsorge herauszunehmen. „Die Menschen, die sich
dort ansiedeln wollen, werden in die Eigenverantwortung entlassen“,
sagte er der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung
(Dienstag-Ausgabe). Für die die da heute bereits wohnen, müssten
Übergangsmodelle gefunden werden. Oswalt betonte, wenn sich jemand
in der Einöde ansiedeln wolle, sei ihm das unbenommen. „Aber dass er
dann von der Gemeinschaft die Versorgung etwa mit öffentlichen
Verkehrsmitteln, Strom, Wasser, Abwasser – die um ein vielfaches
teurer ist als im nächsten Ort – subventioniert bekommt, das ist
nicht einzusehen.“ Die Erwartung sei schon, dass die Menschen sich
in bestimmten Siedlungsteilen konzentrierten. Wenn sie das nicht
wollten, müssten sie die Verantwortung für ihre Existenz selbst
übernehmen. Eine Projektgruppe des Bauhauses um Oswalt hat für
ländliche Räume in Sachsen-Anhalt drei Szenarien für das leben im
Jahr 2050 entwickelt, in denen versucht wird, Lösungen für diese
Probleme aufzuzeigen.

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Hartmut Augustin
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