Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages,
Hellmut Königshaus (FDP), hat dazu aufgerufen, bei der anstehenden
Reform der Bundeswehr auf die Soldatinnen und Soldaten Rücksicht zu
nehmen. „Wir müssen die Bundeswehr für ihre künftigen Aufgaben fit
machen“, sagte er der in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen
Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe). Der Bericht der Strukturkommission unter
Leitung des Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit,
Frank-Jürgen Weise, sei „dafür ein wichtiger Schritt“. Die ins Auge
gefasste Reduzierung des Umfangs der Bundeswehr erscheine ihm
überdies „realistisch und verkraftbar“. Königshaus fügte allerdings
hinzu: „Wir dürfen hinter allen Zahlen, geforderten Fähigkeiten,
angestrebten Synergien und Effizienz-Gewinnen die Menschen nicht
vergessen, die dieser Bundeswehr angehören. Bei allem, was derzeit in
der Diskussion ist, geht es um sehr einschneidende Veränderungen, die
unsere Soldatinnen und Soldaten, aber auch deren Ehefrauen und
Ehemänner, Kinder, Väter und Mütter betreffen.“ So mache es ihm
„Sorgen, dass womöglich durch die Reduzierung der Truppe und die
Schließung von Standorten die Zahl der Pendler unter den Soldaten,
die jetzt schon immens hoch ist, noch weiter steigt. Dienst und
Familie sind immer schwerer zu vereinbaren, die Belastungen aller
Beteiligten steigen. Es gibt bei der Bundeswehr schon heute die
höchsten Scheidungsraten aller vergleichbaren Gruppen. Das darf sich
nicht noch weiter verschärfen, sondern der Trend muss gedreht werden.
Auch unter diesem Aspekt müssen alle Vorschläge abgeklopft werden.“
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