Mitteldeutsche Zeitung: Chemie Chemie warnt vor Millionenkosten durch Wassercent

Die Chemie-Industrie in Sachsen-Anhalt warnt vor
Millionenkosten durch die Einführung eines Wassercents. „Die vier
großen Chemie-Standorte im Land müssten etwa 80 Prozent der Kosten
tragen“, sagt Paul Kriegelsteiner, Hauptgeschäftsführer des Verbandes
der Chemischen Industrie Nordost, der in Halle erscheinenden
Mitteldeutschen Zeitung (Donnerstagausgabe). Allein die beiden
Sodawerke in Bernburg und Staßfurt (beide Salzlandkreis) müssen nach
eigenen Angaben mehr als zwei Millionen Euro zahlen. Verbandschef
Kriegelsteiner sagte: „Sachsen-Anhalt setzt mit diesem Vorhaben
eindeutig ein negatives industriepolitisches Signal.“ Dies schwäche
die Attraktivität des Standortes.

Der Wassercent ist eine Gebühr für die Entnahme von Grundwasser
und Wasser aus Flüssen. Zehn Millionen Euro im Jahr will das Land ab
2012 vor allem von Unternehmen aus der Chemie und der
Nahrungsmittel-Produktion einnehmen. „Damit soll auch zum sparsamen
Verbrauch eines kostbaren Gutes angehalten werden“, sagte
Umweltminister Hermann Onko Aeikens (CDU) zuletzt. Das Ministerium
weist Kritik zurück: Bis auf vier haben alle anderen Bundesländer
einen Wassercent. Die Industrie im Land werde daher nicht
benachteiligt.

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Hartmut Augustin
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