Der Datenschutzbeauftragte des Landes
Schleswig-Holstein, Thilo Weichert, hat den Umgang der großen
Computer-Unternehmen wie Apple, Facebook und Google mit
datenschutzrechtlichen Bestimmungen kritisiert. Anlass ist die
Tatsache, dass über iPhone-Apps ungefragt die kompletten Adressbücher
auf die Firmenserver hochgeladen werden. „Es wird immer nur dann
nachgegeben, wenn es dringend notwendig ist, um in der Öffentlichkeit
nicht das Gesicht zu verlieren“, sagte er der in Halle erscheinenden
„Mitteldeutschen Zeitung“ (Freitag-Ausgabe). „Aber alles, was das
Geschäft beeinträchtigen könnte, wird definitiv nicht unterbunden –
auch wenn es im Interesse der Nutzer und des Datenschutzes wäre.
Jeder Anbieter versucht, so viele Daten zu sammeln wie möglich.“
Weichert hält den Staat zunehmend für machtlos. „Natürlich müssen die
Aufsichtsbehörden versuchen, dem beizukommen“, erklärte er. „Aber die
faktische Macht von Apple, Facebook, Google und anderen ist derart
groß, dass auf die Einhaltung von Gesetzen vielfach verzichtet wird.“
Das Hochladen von Adressbüchern verstoße jedenfalls „gegen das
Telemediengesetz. Nach deutschem und europäischem Recht geht das gar
nicht. Hier müssen die Anbieter handeln.“
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