In der ehemaligen Justizvollzugsanstalt Naumburg
soll eine Gedenkstätte für die Zwangsarbeit politischer Häftlinge in
der DDR entstehen. Das berichtet die in Halle erscheinende
„Mitteldeutsche Zeitung“ (Dienstag-Ausgabe). Die Ostbeauftragte der
Bundesregierung, Iris Gleicke (SPD), unterstützt eine entsprechende
Idee der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft
(UOKG). „Ich sehe die Verantwortung der Firmen“, sagte Gleicke der
„Mitteldeutschen Zeitung“ mit Blick auf westdeutsche Unternehmen, die
vor 1989 in DDR-Gefängnissen haben fertigen lassen. „Sie könnten
Wiedergutmachung leisten, in dem sie einen solchen Gedenkort mit
gestalten – etwa in Naumburg. An die Zwangsarbeit muss erinnert
werden. Naumburg wäre ein guter Ort dafür.“ Der Forscher Christian
Sachse, der für die UOKG eine Studie zum Thema Zwangsarbeit in
DDR-Gefängnissen erstellt hatte, erklärte dem Blatt. „Es gibt die
Idee, in Naumburg eine Gedenkstätte für politische Häftlinge
einzurichten. Naumburg liegt zentral, ist gut erreichbar und gerade
frei.“ In Naumburg waren zu DDR-Zeiten besonders viele politische
Häftlinge untergebracht. Das Gefängnis wird seit 2012 nicht mehr
genutzt. Am Montag war eine Studie des Potsdamer Zentrums für
Zeithistorische Forschung zum Thema Zwangsarbeit präsentiert worden.
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