Die Stasi-Unterlagen-Behörde braucht zunehmend mehr
Zeit, um die Anträge von Bürgern auf Akteneinsicht zu bearbeiten. Das
ergibt sich nach einem Bericht der in Halle erscheinenden
„Mitteldeutschen Zeitung“ (Online-Ausgabe) aus dem elften
Tätigkeitsbericht des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen,
den Roland Jahn am Dienstag in Berlin vorstellt. Demnach könne es bei
sehr aufwändigen Anträgen zu Wartezeiten von bis zu zweieinhalb
Jahren kommen, heißt es. Unter Jahns Vorgängerin Marianne Birthler
waren es maximal zwei Jahre. Grund für die wachsende Wartezeit ist
dem Bericht zufolge Personalmangel. So ging die Zahl der Mitarbeiter
im Bereich Auskunft seit 2011 um 11 Prozent zurück. Zugleich wuchs
die Zahl der Anträge im Jahr 2010 um etwa zehn Prozent. Der Sprecher
der FDP-Bundestagsfraktion für den Aufbau Ost, Patrick Kurth,
forderte deshalb gegenüber der „Mitteldeutschen Zeitung“: „Es muss
sichergestellt werden, dass nicht noch mehr Personal abgebaut wird.
Denn wir feiern im nächsten Jahr 25 Jahre Mauerfall und im Jahr
darauf 25 Jahre deutsche Einheit. Und in solchen Jubiläumsjahren
nimmt die Zahl der Anträge normalerweise noch einmal zu. Die
Bearbeitungszeit darf aber nicht noch länger werden, als sie jetzt
schon ist.“
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