In der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland
(EKM) stößt die Kritik an der bisherigen Form des Petersburger
Dialogs zwischen Deutschland und Russland auf Widerstand. Siegfried
T. Kasparick, der als Beauftragter für Reformation und Ökumene der
EKM Mitglied des Lenkungsausschusses des Petersburger Dialogs ist,
bezeichnete es in der „Mitteldeutschen Zeitung“ (Freitagausgabe) als
nicht in Ordnung, dass der Lenkungsausschuss erst aus der Presse über
ein Eckpunkte-papier zur Neuausrichtung des Petersburger Dialogs
erfahren habe. Kasparick verwies darauf, dass es auch im Verhältnis
der Evangelischen zur Russisch-Orthodoxen Kirche mitunter gewaltig
knirsche. Allerdings habe man den Dialog nie abreißen lassen.
Kasparick räumte ein, dass zivilgesellschaftliche Gruppen Russland,
wie etwa Memorial, „in der letzten Zeit starke Rückschläge“ hinnehmen
mussten und ihre Arbeit behindert werde. „Die Frage ist, ob man sich,
wenn man über die russische Zivilgesellschaft spricht, nur auf diese
Gruppen beschränken darf“, sagt Kasparick. Im Petersburger Dialog sei
auch die Kirche vertreten, die große Bevölkerungsschichten vertrete,
es gebe eine Arbeitsgruppe Kultur und ein Sozialforum, in dem auch
die russischen Soldatenmütter vertreten seien.
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Hartmut Augustin
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