Der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr,
Harald Kujat, hat das Krisenmanagement von Verteidigungsminister
Thomas de Maizière (CDU) in der Drohnenaffäre kritisiert, sieht aber
keinen Grund für einen Rücktritt. „Dass das Krisenmanagement nicht
glücklich war, das ist doch klar“, sagte er der in Halle
erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Online-Ausgabe). „Wir leben
in einer offenen Gesellschaft. Und man gewinnt die Öffentlichkeit
nur, wenn man die Fakten von Anfang an auf den Tisch legt.“ Das habe
de Maizière offensichtlich nicht getan. Kujat fügte allerdings hinzu:
„De Maizière wird nicht zurück treten. Und er muss auch nicht zurück
treten – ganz egal, wie dieser Untersuchungsausschuss ausgeht.“ Für
den Ex-Generalinspekteur „ist die Frage, wer wann was gewusst hat,
ein Randaspekt“. Problematischer sei, dass durch die Entscheidung des
Ministers für einen Verzicht auf den Euro Hawk eine „Fähigkeitslücke
ad Infinitum“ entstanden sei. „Das kann das Parlament nicht
akzeptieren.“ Der Anfang des Projekts fällt in Kujats Amtszeit.
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