Mitteldeutsche Zeitung: Energiewende Leopoldina-Präsident Jörg Hacker. Energiewende stellt gesamte Gesellschaft vor große Herausforderungen

Nach der Katastrophe von Fukushima hat die
Leopoldina als Nationale Akademie der Wissenschaften der
Bundesregierung Empfehlungen für die Umsetzung der Energiewende
gegeben. Nach Meinung des Leopoldina-Präsidenten Jörg Hacker stellt
diese Wende aber die gesamte Gesellschaft vor große
Herausforderungen. Das betonte der Wissenschaftler in einem Gespräch
mit der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Montag).

Insgesamt sei ein Umdenken nötig, das wissenschaftlich begleitet
werden müsse, so Hacker. „Wenn die Energiewende erfolgreich sein
soll, wird es ohne große Infrastrukturprojekte nicht gehen: Der Bau
von Leitungstrassen, der Ausbau der Windkraft auch in Süddeutschland,
Offshore-Anlagen vor der Küste.“ Diese Projekte griffen in das Leben
der Menschen ein. „Da muss man die Bevölkerung mitnehmen, frühzeitig
beteiligen und ihre Impulse aufnehmen“, so der Forscher. Die
Energiewende sei zudem ein sehr differenzierter Prozess, „den man
nicht von heute auf morgen bewältigt“. Es gehe ja nicht nur um den
Atomausstieg bis 2022. „Die größere Herausforderung wird sein, auf
Erneuerbare Energien umzusteuern und das Energiesystem CO2-arm zu
gestalten um die Klimaziele zu erfüllen. Das ist sehr ambitionierter
Gesamtprozess.“ Die Energiewende gelinge nur als Gemeinschaftswerk.
„Das ist ein altmodischer Ausdruck, aber der passt ganz gut“, betont
der Leopoldina-Präsident.

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Hartmut Augustin
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