Halle – 500 Arbeitsplätze sind gesichert: Der
insolvente Sangerhäuser Fahrradhersteller Mifa ist offenbar gerettet.
Nach Informationen der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung
(Donnerstagausgabe) hat der Gläubigerausschuss gestern Abend dem Kauf
der Mifa durch einen Unternehmer aus Sachsen-Anhalt zugestimmt. Zuvor
hatte die Landesregierung die Rettung durch eine Landesbürgschaft
ermöglicht. Nach MZ-Informationen hat Ministerpräsident Reiner
Haseloff (CDU) das Kabinett gestern Abend zu einer Sondersitzung
zusammengerufen. Einziger Tagesordnung: die Mifa. Konkret soll die
Ministerriege beschlossen haben, dass das Land für einen Kredit über
die landeseigene Investitionsbank bürgt. Regierungssprecher Matthias
Schuppe wollte sich dazu nicht äußern. Ein Kredit über eine private
Bank zur Übernahme des angeschlagenen Fahrradherstellers soll aber
nicht in Frage gekommen sein. Nach MZ-Informationen geht es bei
Kredit und Bürgschaft um eine niedrige zweistellige Millionensumme.
Die Zeit für die Übernahme drängte, weil die laufenden Lohnzahlungen
gegen die Insolvenzmasse liefen. So hätte den Beschäftigten in
Sangerhausen noch vor Weihnachten der Jobverlust gedroht. Die Mifa
wurde also quasi in letzter Minute gerettet. Wegen Bilanzfehlern
hatte der Fahrradhersteller im Frühjahr 2014 überraschend
zweistellige Millionen-Verluste gemeldet. Ein geplanter Einstieg
des indischen Fahrrad-Riesen Hero Cycles, der das Unternehmen aus
seiner Schieflage befreien sollte, scheiterte in letzter Minute.
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Hartmut Augustin
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