Ein Sender für drei Länder“ – so ausgeglichen wie
der Werbeslogan klingt, ist der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) aus
Sicht von Medienpolitikern aus Sachsen-Anhalt nicht. Das berichtet
die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Montag-Ausgabe).
Sie beklagen zu wenige TV-Produktionen aus dem Land. „Wir erwarten
auch auf der ARD-Schiene ein größeres Engagement für Sachsen-Anhalt.
Auch unsere Gebührenzahler wollen sich in der ARD wiederfinden“,
sagte der für Medien zuständige Chef der Staatskanzlei, Rainer Robra
(CDU). „Ich spüre wachsenden Unmut in Sachsen-Anhalt. Wir haben außer
dem Polizeiruf keinen prominenten Sendeplatz im Ersten“, kritisierte
auch Stefan Gebhardt, MDR-Rundfunkrat und Landtagsabgeordneter der
Linken.
Hintergrund ist die Verteilung der quotenträchtigen
TV-Produktionen, die der MDR für das überregionale ARD-Programm
produziert. Sendungen wie der Tatort aus Leipzig haben eine enorme
Zuschauerzahl und eine entsprechende Werbewirkung. Von einem Dutzend
Formaten kommen je fünf aus Thüringen und Sachsen, aber nur zwei aus
Sachsen-Anhalt: Neben dem Polizeiruf nur noch die Serie „Alles
Klara“, die in Quedlinburg (Harz) spielt – dabei handelt es sich
aber nur um eine Vorabendserie. Die letzte Folge des Polizeirufs aus
Halle mit Jaecki Schwarz und Wolfgang Winkler wird Anfang 2013
ausgestrahlt. Künftig soll der Krimi in Magdeburg spielen.
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Hartmut Augustin
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