Mitteldeutsche Zeitung: Finanzaffäre Steuergewerkschaft und Linkspolitikerin kritisieren CDU-Schatzmeister Linssen

Der Vorsitzende der Deutschen Steuergewerkschaft,
Thomas Eigenthaler, hat CDU-Bundesschatzmeister Helmut Linssen wegen
der Existenz seiner langjährigen Briefkastenfirma auf den Bahamas und
in Panama kritisiert. „Ein ehemaliger Finanzminister hat eine
besondere Verantwortung, Steuern zu zahlen“, sagte er der in Halle
erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe). „Und wer
sein Geld in Steueroasen parkt, hat in aller Regel etwas zu
verbergen. Es gibt dort wenig Finanzbeamte und viele Briefkästen. Ein
ehemaliger Finanzminister weiß das.“ Die stellvertretende Vorsitzende
der Linksfraktion, Sahra Wagenknecht, erklärte dem Blatt: „Der Fall
zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, endlich die Kanäle trocken zu
legen, die Steuerflucht ermöglichen. Das schließt ein, gegen die
beteiligten Banken vorzugehen. Geldhäuser, die Beihilfe zur
Steuerhinterziehung leisten, gehört die Lizenz entzogen.“
SPD-Finanzexperte Joachim Poß sagte der „Mitteldeutschen Zeitung“:
„Es ist jetzt Sache von Frau Merkel in ihrer Eigenschaft als
CDU-Vorsitzende, mit der Angelegenheit umzugehen.“ Linssen hatte im
August 1997 knapp 830.000 D-Mark bei der Bank HSBC Trinkaus &
Burkhardt International S.A. in Luxemburg eingezahlt. Mithilfe der
Bank packte er das Geld zuerst auf einen Trust, der auf den Bahamas
registriert war. 2001 wurde die Briefkastenfirma auf den Bahamas
geschlossen und in Panama wieder eröffnet.

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Hartmut Augustin
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