Die Forschungsdirektorin des Deutschen Instituts für
Wirtschaftsforschung (DIW), Elke Holst, hat sich für eine Quote zur
Steigerung des Anteils von Frauen in Führungspositionen der
Wirtschaft ausgesprochen. „Hier muss sich gravierend etwas ändern,
weil man die Talente der Hälfte der Bevölkerung nicht nutzt“, sagte
sie der in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“
(Donnerstag-Ausgabe). „Und wenn die Unternehmen das wie zuletzt nicht
schaffen, habe ich volles Verständnis für die politische Forderung
nach einer Quote. Ich bin sehr zögerlich daran zu glauben, dass
eine unkonkrete Selbstverpflichtung ausreicht. In Norwegen etwa
wurde eine Quote eingeführt. Und da hat sich in kurzer Zeit sehr viel
verändert.“ Holst fügte hinzu, eine Quote von „30 Prozent sind laut
wissenschaftlicher Studien das Minimum, sollen Machtstrukturen in
Vorständen und Aufsichtsräten geändert werden. In Frankreich wurde in
diesem Jahr eine Quote sogar für Vorstände eingeführt. Ohne Druck
ändert sich offenbar nichts. Vorstände und Aufsichtsräte sind meist
geschlossene Clubs, die unter sich Kandidaten für Neubesetzungen
auswählen. Hier ist mehr Transparenz hilfreich.“
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Hartmut Augustin
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