Mitteldeutsche Zeitung: Geschichte Linke kritisiert Geschenkartikel der Bundesregierung anlässlich des 25. Jahrestages der deutschen Einheit

Die Linksfraktion im Bundestag übt Kritik an der
Bestellung von Geschenkartikeln durch die Bundesregierung anlässlich
des 25. Jahrestages der deutschen Einheit im Herbst. Das berichtet
die in Halle erscheinende „Mitteldeutsche Zeitung“
(Mittwoch-Ausgabe). Anlass ist die Antwort der Ostbeauftragten Iris
Gleicke (SPD) auf eine Anfrage des linken Bundestagsabgeordneten
Roland Claus. Daraus geht hervor, dass die Regierung für das Jubiläum
14 verschiedene so genannte Streuartikel für rund 221 000 Euro hat
anfertigen lassen, allen voran Stoffbeutel für über 87 000 Euro,
Radiergummi für knapp 20 000 Euro und Schlüsselbänder für knapp 19
000 Euro. Claus, Ostkoordinator der Fraktion, sagte der
„Mitteldeutschen Zeitung“ dazu: „Die Auswahl der Souvenirs deutet auf
einen bizarren Geschmack einiger Regierungsmitarbeiter hin. Natürlich
kann ich es verstehen, dass in der Abteilung der Ost-Beauftragten im
Bundeswirtschaftsministerium besonders der Wunsch nach
Deutschland-Puzzles und Kofferaufklebern groß ist. Die dortigen Ossis
freuen sich sicherlich immer noch vor allem über die Reisefreiheit
und wollen mit den Puzzles vielleicht den in Bonn verbliebenen
Beamten helfen, sich auch im Osten zu orientieren.“ Aber es sei ihm
unerklärlich, warum das Bundespresseamt im digitalen Zeitalter für
fast zwanzigtausend Euro Radiergummi bestellt habe. Und er frage sich
auch, für wen die teuren Buttons zum Mauerfall oder die Geodreiecke
gedacht seien. „Die Deutsche Einheit ist eine wunderbare und
ernsthafte Sache, doch die Bestellung der Bundesregierung erinnert
mich eher an Scherzartikel“, erklärte der Linken-Politiker. „Mit
gleichwertigen Einkommen und Renten wäre Ost und West mehr geholfen
als mit Bleistiften und Schokotalern.“

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Hartmut Augustin
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