Mitteldeutsche Zeitung: Groß-Vorhaben in Sachsen-Anhalt Umweltministerin Dalbert kritisiert Investoren wegen Planungsfehlern

Sachsen-Anhalts grüne Umweltministerin Claudia
Dalbert wehrt sich gegen den Vorwurf, sie lege wichtigen Bauvorhaben
Steine in den Weg. „Ich verhindere da nichts“, sagte sie der
Mitteldeutschen Zeitung (Sonnabendausgabe). Für Verzögerungen beim
Industriepark in Sangerhausen und bei der Seilbahn in Schierke seien
vielmehr die Investoren verantwortlich. „Das sind schlichte
Planungsfehler. Seit mindestens zehn Jahren könnte man wissen, dass
das Umwelt- und Naturschutzrecht sehr streng ist“, sagte Dalbert. Bei
jedem Vorhaben müsse man auch Umweltbelange prüfen, etwa ob eine
bedrohte Art betroffen sein könnte.

Beim Industriepark Mitteldeutschland in Sangerhausen ist noch
offen, ob dieser mit einer Hamsterpopulation vereinbar ist. Die
ebenfalls umstrittene Seilbahn, die das Skigebiet in Schierke (Harz)
mit dem Wurmberg in Niedersachsen verbinden soll, könnte durch eine
Trassenverlegung rechtskonform werden. Die zuständige Behörde prüft
den Vorschlag noch. „Ich verstehe ja, dass die Leute in Sangerhausen
sagen: Ist denn der blöde Hamster wichtiger als unsere
Arbeitsplätze?“, sagte Dalbert. Tatsächlich wisse niemand, ob der
Hamster wirklich notwendig sei, um das Ökosystem vor dem Kippen zu
bewahren. „Weil wir das nicht wissen, müssen wir die Artenvielfalt
insgesamt erhalten.“

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Hartmut Augustin
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